Alzheimer-Demenz ist eine unheilbare Erkrankung des Gehirns, die überwiegend bei älteren Menschen auftritt. Mit der Alzheimer-Krankheit gehen Gedächtnis-, Bewusstseins- und Persönlichkeitsverlust einher. Unter den Symptomen leiden nicht nur die Betroffenen, sondern auch die Angehörigen. Die Ursache von Alzheimer ist noch unklar, die Wissenschaft jedoch auf Hochtouren. Neben der Alzheimer-Demenz gibt es noch weitere Demenzformen wie z. B. die Lewy-Körperchen-Demenz, Frontotemporale Demenz, Multiinfarkt-Demenz und die Parkinson-Demenz.
Alzheimer-Demenz: Definition
Alzheimer (oder auch Alzheimer-Demenz, Alzheimer-Krankheit bzw. Morbus Alzheimer) ist eine unheilbare Erkrankung des Gehirns. Nervengewebe stirbt ab, wodurch das Gehirn schrumpft und es vor allem anfangs zum fortschreitenden Gedächtnisverlust kommt. Mit der Zeit verlieren Alzheimer-Patient*innen weitere geistige Fähigkeiten.
1,7 Millionen Menschen in Deutschland sind laut der Deutschen Alzheimer Gesellschaft (DAlzG) an Demenz erkrankt. Weltweit leiden rund 50 Millionen Menschen an Demenzerkrankungen. Zwei Drittel der demenzerkrankten Menschen leiden an der Krankheit Alzheimer. Die Anzahl der in deutschen Krankenhäusern diagnostizierten Alzheimer-Fälle steigt mit den Jahren. So waren es in den Jahren 2000 bis 2002 30.202 Fälle und in den Jahren 2015 bis 2017 bereits doppelt so viele. Betroffen sind Menschen zwischen dem 40. und 90. Lebensjahr. Häufiger erkranken jedoch über 65-jährige an Alzheimer.
Unterschied zwischen Alzheimer und Demenz
Der Unterschied zwischen Alzheimer und Demenz wird oft in zwei verschiedenen Krankheitsbildern gesehen. Andere Menschen verwenden die Begriffe Alzheimer und Demenz synonym. Dabei ist Demenz der übergeordnete Begriff, welcher allgemein den Verlust geistiger Fähigkeiten meint. Es gibt zahlreiche Demenzformen, die jeweils der primären oder sekundären Form zugeteilt werden. Dabei ist Alzheimer eine der häufigsten Formen von Demenz. Die Alzheimer-Demenz zählt zu den primären Demenzformen, welche 90 Prozent der Demenzerkrankungen ausmachen. 60-65 Prozent der an Demenz erkrankten Menschen, leiden an der Alzheimer-Krankheit bzw. Demenz vom Alzheimer-Typ.
Alzheimer-Symptome
Demenz bzw. der Verlust geistiger und intellektueller Fähigkeiten geht mit zahlreichen Demenz-Symptomen einher. Grundsätzlich unterscheiden sich die Symptome je nach Demenzform nicht, sie können jedoch variieren bzw. früher, später oder gar nicht auftreten.
Da die Symptome der Alzheimer-Demenz recht unspezifisch sind, wird die Alzheimer-Krankheit insbesondere im frühen Stadium oftmals als „typische Vergesslichkeit im Alter“ abgetan. Wenn die folgenden Symptome jedoch auf Sie selbst oder Ihre Angehörigen zutreffen, sprechen Sie darüber! Ziehen Sie bestenfalls einen Arzt oder eine Ärztin hinzu, um die Ursache herauszufinden.
Gedächtnislücken
Mit Gedächtnislücken sind solche gemeint, die die betroffenen Menschen im alltäglichen Leben einschränken. Zum Beispiel werden wichtige Daten und Ereignisse vergessen, die normalerweise nicht vergessen wurden, wie Geburtstage. Die steigende Notwendigkeit von Erinnerungen oder Notizen, sind ein Anzeichen von Alzheimer. Mit fortschreitender Krankheit verschwindet zudem das Langzeitgedächtnis der Betroffenen und vertraute Personen bzw. Angehörige werden nicht mehr erkannt.
Zeitliche und örtliche Verwirrung
Das Gefühl hinsichtlich Zeit und Ort geht verloren, da die Fähigkeit des abstrakten Denkens verloren geht. So werden Situationen in der Vergangenheit oder Ereignisse in der Zukunft nicht verstanden, weil diese nicht im Hier und Jetzt geschehen. Die Betroffenen vergessen z. B. wie sie an den jetzigen Ort gekommen sind.
Verlieren von Gegenständen
Betroffene der Alzheimer-Krankheit können Gegenstände verlegen und sich nicht an den Ort oder die Situation erinnern. Es können in dem Zuge auch andere Personen beschuldigt werden, diesen Gegenstand entnommen zu haben.
Alltäglichen Aufgaben und Routinen fallen schwer
Gewohnte Aufgaben können nicht mehr selbstständig erledigt werden, wie z. B. Kochen, Autofahren oder das Schreiben von Rechnungen. Ursächlich sind z. B. Konzentrationsstörungen oder das Nicht-Erinnern der Ausführung einer Tätigkeit.
Planung oder Problemlösung werden zum Problem
An Alzheimer erkrankte Menschen haben z. B. Schwierigkeiten einen Ausflug zu planen. Sie können sich schwer konzentrieren und haben Probleme damit, den Überblick zu behalten.
Herausforderungen, Neues zu erlernen
Betroffenen der Alzheimer-Demenz fällt es schwer, neue Informationen abzuspeichern. Weil sie die Informationen nicht abspeicherten bzw. sich eventuell nicht an die Situation erinnern, werden häufig wiederholt dieselben Fragen gestellt.
Schwierigkeiten in der Kommunikation
Betroffene Personen haben Schwierigkeiten damit, bestimmte Worte zu finden oder aber benennen Gegenstände einfach neu. Auch können sie einem Gespräch eventuell nur schwer folgen bzw. daran teilnehmen. Zudem vergessen sie, was sie sagen wollten oder wiederholen sich regelmäßig. Mit der Zeit beschränkt sich der Wortschatz auf wenige Worte.
Mangelnde Urteilsfähigkeit
Ersichtlich wird die mangelnde Urteilsfähigkeit, z. B. an der Kleidungswahl. So wird das Wetter und die dazu passende Kleidungswahl unpassend beurteilt (Regenstiefel, wenn es nicht regnet oder ein Schal bei hohen Temperaturen).
Veränderung der Stimmung und Persönlichkeit
Plötzliches Wechseln der Stimmung, ist ein weiteres Symptom der Alzheimer-Krankheit. So sind die Betroffenen z. B. plötzlich traurig, verwirrt oder ängstlich. Das Symptom kann nicht nur an für die Person unbekannten Orten auftreten, sondern auch in ihrer gewohnten Umgebung. Mit Alzheimer geht häufig die Änderung der Persönlichkeit einher, sodass gegenteilige Verhaltensmuster gezeigt werden. Von Natur aus, freundliche und ruhige Menschen, können durch die Alzheimer-Demenz unfreundlich und aggressiv werden.
Physische Herausforderungen
In einem späten Stadium der Alzheimer-Demenz können die Erkrankten schwer kauen, schlucken und atmen. Auch können die Betroffenen weder Harn noch Stuhl kontrollieren. Aufgrund des schwächeren Immunsystems der Alzheimer-Patient*innen, können weitere Symptome bzw. Krankheiten hinzukommen, die den Zustand der Person massiv verschlechtern und zum Tode führen.
Je fortgeschrittener die Alzheimer-Demenz, desto mehr werden die betroffenen Personen sowie auch deren Angehörige im alltäglichen Leben eingeschränkt. Die Alzheimer-Demenz führt mit fortschreitendem Stadium in die Pflegebedürftigkeit. Die ambulante Pflege kann die Angehörigen jedoch schon in einem frühen Stadium der Krankheit unterstützen und die Betroffenen liebevoll betreuen.
Ist Alzheimer vererbbar?
Alzheimer wird in den seltensten Fällen vererbt. Die Alzheimer-Krankheit ist lediglich bei etwa einem Prozent der Alzheimer-Patient*innen erblich bedingt. Ursächlich für die vererbbare Alzheimer-Krankheit können (aktuell) drei Gene sein. Kommt es bei einem dieser drei Gene zu Mutationen, bricht Alzheimer aus. Bei der sogenannten „familiären Alzheimer-Krankheit“, besteht für die Kinder eines erkrankten Elternteils eine fünfzigprozentige Wahrscheinlichkeit an Alzheimer zu erkranken. Der Zeitpunkt des Ausbruchs der familiären Alzheimer-Krankheit ist bereits im Alter von 30 bis 60 Jahren und damit, im Vergleich zur altersbedingten Alzheimer-Krankheit, wesentlich früher.
Alzheimer-Test
Ein Alzheimer-Test kann mögliche Alzheimer-Anzeichen identifizieren und insgesamt auf Alzheimer-Symptome aufmerksam machen. Um potenzielle Alzheimer-Symptome zu erkennen, werden zu den Bereichen Gedächtnis, Kommunikation, Orientierung und Konzentration, Fragen beantwortet bzw. Aussagen bewertet. Hier finden Sie ein Beispiel eines Alzheimer-Online-Tests, der eine groben Einschätzung hinsichtlich der Alzheimer-Symptome gibt.
Zu beachten ist jedoch folgendes: Online-Selbsttests dienen lediglich der persönlichen Orientierung und diagnostizieren keine Erkrankung! Das Testergebnis kann nicht sicher aussagen, ob Alzheimer besteht oder eine andere Erkrankung die Ursache für Ihre Anzeichen ist. Allerdings kann Sie der Test auf die Fragen der Ärzt*innen vorbereiten und auf weitere mögliche Anzeichen aufmerksam machen. Für eine ärztliche Diagnose, müssen Ärzt*innen aufgesucht werden, damit keine Fehldiagnose erfolgt und über Therapiemöglichkeiten informiert werden kann. Folglich sollte sich bei Alzheimer-Verdacht an die Hausärztin bzw. den Hausarzt gewandt werden.
Alzheimer-Forschung
Dr. Alois Alzheimer – der Entdecker
Dr. Alois Alzheimer beschrieb erstmals im Jahr 1906 die für Alzheimer typischen Eiweißablagerungen im Gehirngewebe. Erkannt wurden diese durch das Gehirn einer verstorbenen Patientin – der Fall „Auguste Deter“. Alois Alzheimer beobachtete die stark ausgeprägte Verwirrtheit und Vergesslichkeit von Auguste Deter. Auch zeigten sich Gedächtnislücken und der Wandel ihrer Persönlichkeit. Sie konnte sich kaum an ihren eigenen Vornamen erinnern und war unter anderem misstrauisch und aggressiv. Auguste Deter starb 1906 im Alter von 56 Jahren. Während der Obduktion entdeckte Alois Alzheimer die Eiweißablagerungen in und zwischen den Nervenzellen sowie auch die geschrumpfte Hirnrinde.
Alzheimersche Krankheit oder doch „Altersblödsinn“?
Öffentlich wurde die Entdeckung von Alois Alzheimer 1907 in seinem Werk „Über eine eigenartige Erkrankung der Hirnrinde“. Seine Ergebnisse wurden hingegen nicht ernst genommen, da das Krankheitsbild „Altersblödsinn“ existierte. Es wurde angenommen, dass das Krankheitsbild keine biologischen Ursachen aufweist, sondern „Altersblödsinn“ lediglich die Folge einer unzüchtigen Lebensweise ist. Ernst genommen wurden Alzheimer‘s Ergebnisse jedoch von seinem Vorgesetzten, Dr. Emil Kraepelin. Dieser nannte die Entdeckung erstmals „Alzheimersche Krankheit“ im Rahmen seines veröffentlichten Lehrbuchs. Da Alois Alzheimer 1915 im Alter von 51 Jahren verstarb und sich nicht weiter für seine Entdeckung interessiert wurde, war die Alzheimer-Forschung jahrzehntelang kein Thema. Erst in den 60er Jahren wurde die Alzheimer-Forschung mit steigendem Interesse wieder aufgenommen.
Wiederaufnahme der Alzheimer-Forschung
Die Wiederaufnahme der Alzheimer-Forschung sowie steigendes Interesse, begann in den 60er Jahren. Die Eiweißablagerungen wurden seitdem intensiv untersucht. So wurden dabei Eiweißfäden (Tangles) sowie Eiweißklumpen (Plaques) gefunden. Während sich die Eiweißfäden innerhalb der Zellen bilden, entstehen die Eiweißklumpen zwischen den Zellen.
Ursache von Alzheimer
Die Ursache von Alzheimer ist noch unklar. Die Alzheimer-Forschung läuft auf Hochtouren, sodass immer wieder neue Studien zur Entstehung von Alzheimer veröffentlicht werden. Viele Wissenschaftler*innen sind der Meinung, dass die zwei verschiedenen Eiweißablagerungen das Absterben der Nervenzellen verursachen. In der Wissenschaft wird von Amyloid-ß-Plaques und Tau-Fibrillen gesprochen. Limitiert wird die Theorie dadurch, dass einige Menschen diese Eiweißablagerungen aufweisen, ohne an Alzheimer zu erkranken.
Weitere mögliche Ursachen sind zelluläre und molekulare, Entzündungsprozesse im Körper sowie Stoffwechsel- oder Durchblutungsstörungen.
Alzheimer: Diagnose
Die Diagnose von Alzheimer zählt unter anderem zum Forschungsschwerpunkt der Alzheimer-Forschung. Für die frühzeitige Diagnose von Alzheimer, werden physische Merkmale gefunden, die auf die Krankheit hindeuten. Problematisch ist jedoch, dass zahlreiche Alzheimer-Symptome auf viele weitere Erkrankungen hindeuten können. Wissenschaftler*innen arbeiten daran, Alzheimer im Blut nachzuweisen, um einen geeigneten Bluttest zu entwickeln.
Alzheimer: Lebenserwartung
Die Lebenserwartung, von an Alzheimer erkrankten Menschen, sinkt mit der Diagnose der Alzheimer-Demenz enorm. Im Durchschnitt können Alzheimer-Patient*innen, ab dem Zeitpunkt der Diagnose, mit einer Lebenserwartung von sieben Jahren rechnen. Das ist jedoch interindividuell. Bekannt ist eine Spanne von drei bis zwanzig Jahren, bis die Folgen der Alzheimer-Krankheit zum Tode führen.
Alzheimer-Therapie
Die Alzheimer-Therapie ist der zweite Forschungsschwerpunkt im Rahmen der Alzheimer-Forschung. Um Alzheimer-Therapien zu entwickeln, sind die Ursache und der Verlauf der Krankheit von Bedeutung. Die Ursache von Alzheimer ist bisher ungeklärt, was die Entwicklung von Therapiemöglichkeiten erschwert. Die Amyloid-Theorie war in der Forschung vorherrschend. Die Studie zum Antikörper Aducanumab, welches die Eiweißablagerungen im Gehirn beseitigen soll, wurde jedoch abgebrochen.
Es gibt jedoch bereits Medikamente, welche die Alzheimer-Krankheit zwar nicht heilen, ihren Verlauf allerdings positiv beeinflussen kann. Antidementiva trägt positiv zum Erhalt der Gedächtnisleistung bei, indem dieser hinausgezögert wird. Antidepressiva und Neuroleptika können Verhaltensauffälligkeiten oder Symptome einer Depression vermindern.
Wer ist Hamburg Care?
Mit über 180 Mitarbeiter*innen sind wir einer der führenden Pflegedienste in Hamburg. Durch unser Konzept von min. 2 Stunden je Einsatz sowie einer festen Pflegekraft je Kund*in, ermöglichen wir den Aufbau einer persönlichen Beziehung und bieten somit eine „echte Bezugspflege“ an.
Unsere Schwerpunkte liegen im Bereich Grundpflege, Hauswirtschaft und Seniorenbetreuung. Für unsere Kund*innen sind wir vor allem in den Hamburger Bezirken Altona, Eimsbüttel, Mitte, Nord und Wandsbek unterwegs, bei zeitintensiven Versorgungen aber auch in ganz Hamburg. Wir sind 24 Std. täglich für Sie erreichbar.
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