Lewy-Körperchen-Demenz

Pflegekraft spricht mit Lewy-Körperchen-Patientin

Die Lewy-Körperchen-Demenz ist eine neurodegenerative Demenzform – ausgelöst durch die Lewy-Körperchen im Gehirn. Weitere Demenzformen sind z. B. die Alzheimer-Demenz, Frontotemporale Demenz, Multiinfarkt-Demenz und die Parkinson-Demenz. Die Lewy-Körperchen-Demenz ähnelt der Alzheimer- sowie Parkinson-Krankheit, weshalb eine Abgrenzung einige professionelle Tests erfordert. Welche Tests zur Diagnose beitragen, welche Symptome mit der Lewy-Körperchen-Demenz einhergehen und welche Therapiemöglichkeiten es gibt, erfahren Sie in diesem Artikel.

Lewy-Körperchen-Demenz: Definition und Bedeutung

Lewy-Körperchen-Demenz (auch Lewy-Körper-Demenz oder Lewy-Body-Demenz) ist eine neurodegenerative Demenzform. Die sogenannten Lewy-Körperchen, sind Eiweißpartikel in den Nervenzellen der Hirnrinde, welche die Erkrankung auslösen. Die Lewy-Körperchen-Demenz ähnelt der Alzheimer-Demenz, tritt hingegen nur bei fünf Prozent aller Demenzformen auf und damit deutlich seltener. Der Verfall des Nervensystems führt zu psychischen und physischen Störungen und teils starken Schwankungen hinsichtlich der Verfassung der betroffenen Personen.

Lewy-Körperchen-Demenz: Herkunft der Demenzform

Lewy-Körperchen-Demenz ist nach dem Auslöser der Demenzform benannt: den Lewy-Körperchen. Die Lewy-Körperchen wurden von dem Nervenarzt Friedrich Jacob Heinrich Lewy (auch bekannt unter dem Namen Frederic Henry Lewey) im Jahre 1912 entdeckt. Lewy war Neurologe, Psychiater und Neuropathologe deutsch-amerikanischer Herkunft. Er identifizierte die Eiweißablagerungen im Gehirn, welche insbesondere mit Lewy-Körperchen-Demenz in Zusammenhang stehen. Diese Lewy-Körperchen treten jedoch auch bei Betroffenen der Parkinson-Krankheit auf. Für eine korrekte Diagnose sind das betroffene Hirnareal sowie die ersten Symptome entscheidend.

Senior schaut in die Ferne

Lewy-Körperchen-Demenz: Symptome

Es gibt einige Demenz-Symptome, die mit der Lewy-Körperchen-Demenz verbunden sind. Halluzinationen, Bewegungs-, Aufmerksamkeits- und Schlafstörungen, Aggression, Depression, niedriger Blutdruck, Harninkontinenz sowie Schluckstörungen zählen zu den Lewy-Körperchen-Demenz-Symptomen.

Dabei ist zu beachten, dass bei Betroffenen nicht alle Symptome auftreten müssen. Auch variiert die Schwere der Symptome stark von Person zu Person!

Halluzinationen

Bei Betroffenen der Lewy-Körperchen-Demenz können bereits im Anfangsstadium der Demenzform optische sowie akustische Halluzinationen auftreten. Das bedeutet, dass Patient*innen Dinge sehen und hören, die in der Realität nicht existent sind. Akustische Halluzinationen treten seltener auf als optische Halluzinationen.

Bewegungsstörungen

Auftretende Bewegungsstörungen sind ein Symptom, welches zur Verwechslung mit der Parkinson-Krankheit führt. Lewy-Körperchen-Demenz-Symptome sind z. B. zittrige Hände, ein eher ausdrucksloses Gesicht, langsame Bewegungen, steife Muskeln sowie ein gestörter Gang (nach vorne und zur Seite geneigt). Folglich kommt es bei Betroffenen der Lewy-Körperchen-Demenz häufig zu Stürzen. Sinnvoll sind dann Hilfsmittel zur Sturzprophylaxe.

Aufmerksamkeitsstörungen

Aufmerksamkeitsstörungen sind ein weiteres Symptom, welches mal stärker und mal schwächer ausgeprägt ist. Die Aufmerksamkeits- sowie Wachheitsspanne variiert, sodass Verwirrung und Orientierungslosigkeit wahrgenommen werden können. Im späteren Verlauf der Lewy-Körperchen-Demenz kommt es zusätzlich zu Sprachstörungen.

Schlafstörungen

Schlafstörungen äußern sich z. B. durch das Sprechen, Schreien oder Bewegen der Betroffenen während des Schlafes. Diese Verhaltensstörungen treten in der REM-Schlafphase auf, also während des Träumens. Ursächlich dafür sind fehlende motorische Hemmungen, weshalb der Traum physisch ausgelebt wird. Ebenfalls können Betroffene in einen tagelangen Tiefschlaf verfallen.

Aggression und Depression

Weitere mögliche Lewy-Körperchen-Demenz-Symptome sind Aggression und Depression. So verändern Menschen, die an einer Demenzform erkrankt sind, ihre Persönlichkeit. In der Regel werden Betroffene eher aggressiv, wenn diese vor ihrer Erkrankung eher liebevolle Menschen waren. Die Folge von Symptomen wie tagelanger Tiefschlaf, Gedächtnis- und Bewegungsstörungen, begünstigen eine Depression.

Lewy-Körperchen-Demenz-Test

Den einzig wahren Lewy-Körperchen-Demenz-Test, der die Erkrankung mit Sicherheit diagnostizieren kann, gibt es leider (noch) nicht. Betroffene oder Angehörige sollten bei Auftreten von Lewy-Körperchen-Demenz-Symptomen (wie oben beschrieben) unbedingt einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen. Insbesondere, wenn Verhaltensstörungen während des Schlafes zu beobachten sind, ist dies ein typisches und ernst zu nehmendes Anzeichen. Spätestens, wenn zusätzlich Bewegungsstörungen festzustellen sind, sollte sich professionelle Hilfe gesucht werden.

Ärzt*innen führen eine Reihe von physischen und neurologischen Tests durch, um ähnliche Erkrankungen auszuschließen und der „wahren“ Erkrankung näher zu kommen.

Tests zur Unterstützung der korrekten Diagnose sind folgende:

  • PET (Positronen-Emissions-Tomographie)
  • SPECT (Single Photon Emission Computed Tomography)
  • MIBG-Szintigraphie
  • Schlafstudie

Arzt und Testmöglichkeiten

Lewy-Körperchen-Demenz: Therapie

Lewy-Körperchen-Demenz kann durch eine (nicht-)medikamentöse Therapie positiv beeinflusst werden. Beide Therapiemöglichkeiten sind von großer Bedeutung. Insbesondere die nicht-medikamentöse Behandlung wird geschätzt, da die medikamentöse Behandlung einige Schwierigkeiten mit sich bringt.

Medikamentöse Therapie

Eine medikamentöse Therapie sollte rechtzeitig begonnen werden, weshalb eine frühe Diagnose der Erkrankung entscheidend ist. Die Medikamente können die Krankheit nicht heilen, die Symptome hingegen verringern. Allerdings sind die Mittel nicht speziell als Möglichkeit der Lewy-Körperchen-Demenz-Therapie zugelassen. Das bedeutet, dass Ärzt*innen, Patient*innen und ggf. Angehörige den Nutzen und das Risiko für die Patient*innen abwägen und daraufhin eine geeignete Therapie beginnen (auch „off-label-use“ genannt).

Bewegungsstörungen können mit L-Dopa behandelt werden, einem Parkinson-Medikament. Damit geht jedoch oft eine Verschlechterung der Schwere der Halluzinationen einher. Dies kann in einem Abbruch der Therapie resultieren. Auch sind spezielle Parkinson-Medikamente bei der Behandlung von Lewy-Körperchen-Demenz nicht sehr wirkungsvoll.

Psychotische Symptome (z. B. Halluzinationen) können mit Cholinesterasehemmern (z. B. Rivastigmin) verbessert werden. Verhaltensstörungen werden ggf. mit Memantin gelindert.

Bei Einsatz der Wirkstoffe, können die Patient*innen sehr unterschiedlich auf die medikamentöse Therapie reagieren. Der Therapieplan wird vermutlich des Öfteren angepasst.

Nicht-medikamentöse Therapie

Auch kann die nicht-medikamentöse Therapie eingesetzt werden. Insbesondere, wenn die medikamentöse Behandlung nicht gut vertragen wird, wird der Fokus auf weitere Therapiemöglichkeiten gelegt.

Nicht-medikamentöse Therapiemöglichkeiten sind z. B. die Ergo-, Physio-, Verhaltens-, Musik-, Kunst- und Erinnerungstherapie. Auch können Logopädie und Gedächtnisübungen zu einer Verbesserung der Lewy-Körperchen-Demenz-Symptome führen. Bestenfalls wird in Absprache mit den Patient*innen ein geeigneter Therapieplan erstellt bzw. ein bestehender Therapieplan angepasst.

Pflegekraft und Seniorin

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